Husten als Nebenwirkung von Medikamenten

Verschiedene bunte Tabletten und Kapseln liegen verstreut auf einem Holztisch – Symbolbild für Medikamente als mögliche Ursache von Reizhusten.

Husten als Nebenwirkung von Medikamenten

Update: Dieser Beitrag wurde am 21. Juni 2025 aktualisiert.

Husten kann nicht nur durch Erkältungen oder Allergien verursacht werden, sondern auch als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten. Einige Medikamente haben das Potenzial, trockenen Reizhusten als unerwünschte Reaktion hervorzurufen. Zu den häufigsten hustenauslösenden Medikamenten gehören ACE-Hemmer, Rituximab, bestimmte Blutdrucksenker wie Sartane, Diabetesmedikamente wie Gliptine, Rheumamedikamente wie Leflunomid und Cholesterinsenker wie Statine.

Schnelles Wissen

Husten kann auch durch Medikamente wie ACE-Hemmer, Statine oder Gliptine ausgelöst werden.
Besonders betroffen: Frauen, Personen mit Blutdruck- oder Diabetesmedikation.
Meist handelt es sich um trockenen Reizhusten.
Der Husten kann bereits kurz nach Therapiebeginn auftreten.
Einfache Hausmittel und Hustenstiller können Symptome lindern.
Niemals Medikamente eigenmächtig absetzen, sondern mit dem Arzt sprechen.

Welche Medikamente können trockenen Husten verursachen?

ACE-Hemmer sind bekannt dafür, Reizhusten auszulösen, da sie den Abbau von bestimmten Substanzen in der Bronchialschleimhaut blockieren, was zu einer erhöhten Sensitivität des Hustenreflexes führen kann. Dieser trockene Husten tritt bei etwa 10 % der Frauen und 5 % der Männer auf, die ACE-Hemmer einnehmen. Es kann bereits wenige Tage nach Beginn der Therapie auftreten und klingt oft innerhalb von 4-21 Tagen nach Absetzen des Medikaments ab. Aber auch andere Medikamente können Reizhusten verursachen:

  • Rituximab (Krebsmedikament)
  • Amiodaron (Herzmedikament)
  • Amlodipin (Blutdrucksenker)
  • Betablocker (Herzmedikamente)
  • Gliptine wie Linagliptin (Diabetesmedikamente)
  • Leflunomid (Rheumamedikament)
  • Lenalidomid (Krebsmedikament)
  • Sartane (Blutdrucksenker)
  • Statine (Cholesterinsenker)

Welche weiteren Ursachen außer Medikamenten führen zu Husten?

Neben Medikamenten können auch andere Faktoren Reizhusten verursachen. Tabakrauch in jeder Form, sei es durch Zigaretten, Cannabis, Wasserpfeifen, Shishas und alle E-Zigaretten, Vaping, Dabbing und andere Electronic Nicotine Delivery Systems (ENDS), kann Husten verursachen, wenn auch etwas seltener als Tabakrauch. An Tabakrauch und Co. als Auslöser für trockenen Reizhusten muss gedacht werden, gerade wenn Familienangehörige als Passivraucher einen unklaren Husten entwickeln.

Wie erkennt man Medikamentenhusten und was hilft dagegen?

Medikamentenhusten ist in der überwiegenden Zahl der Fälle ein trockener Reizhusten. Wenn Sie vermuten, dass Ihr Reizhusten durch ein bestimmtes Medikament verursacht wird, sollten Sie einen Blick in den Beipackzettel werfen und das Problem mit Ihrem Arzt besprechen. In einigen Fällen kann das Absetzen des Medikaments den Reizhusten lindern. Prinzipiell sollten Sie Medikamente nicht eigenmächtig absetzen, sondern vorab immer ärztlichen Rat einholen.

Welche Hausmittel lindern trockenen Husten am besten?

Medikamentenhusten ist in der überwiegenden Zahl der Fälle ein trockener Reizhusten. Hausmittel können Linderung bringen.

Bei trockenem Reizhusten können Hausmittel wie heißer Tee mit Honig, Inhalieren mit ätherischen Ölen oder feuchte Luft helfen, den Hustenreiz zu lindern. Hustenstiller oder spezielle Hustensäfte können ebenfalls zur Linderung eingesetzt werden:

Honig und Zitronensaft

Ein Teelöffel Honig, gemischt mit Zitronensaft, kann beruhigend auf den Hals wirken und den Hustenreiz mildern. Honig hat antibakterielle Eigenschaften und hilft, die Schleimhäute zu beruhigen.

Inhalation von Dampf

Das Einatmen von warmem Dampf kann helfen, die Atemwege zu befeuchten und den Schleim zu lösen. Sie können einige Tropfen Eukalyptusöl ins Wasser geben, um die Wirkung zu verstärken.

Ingwertee

Ingwer hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann helfen, Reizhusten zu lindern. Einfach ein paar Scheiben frischen Ingwer in heißem Wasser ziehen lassen und den Tee warm trinken.

Was können Sie konkret tun?

  • Beobachten Sie, ob Ihr Husten nach Beginn einer neuen Medikation aufgetreten ist.
  • Lesen Sie die Packungsbeilage aufmerksam und achten Sie auf „Reizhusten“ als mögliche Nebenwirkung.
  • Notieren Sie, wann und wie stark der Husten auftritt, um Ihrem Arzt eine gute Entscheidungsgrundlage zu geben.
  • Sprechen Sie Ihren Arzt aktiv auf den Zusammenhang zwischen Medikament und Reizhusten an.
  • Fragen Sie nach alternativen Medikamenten, falls der Husten sehr belastend ist.
  • Nutzen Sie bewährte Hausmittel wie Honig, Inhalation oder Ingwertee zur Symptomlinderung.

FAQ

Warum bekomme ich Husten, obwohl ich nicht erkältet bin?

Husten kann auch eine Nebenwirkung von Medikamenten wie ACE-Hemmern, Betablockern oder Statinen sein.

Welche Medikamente verursachen am häufigsten Reizhusten?

ACE-Hemmer, Rituximab, Gliptine, Statine, Sartane und einige Herz- und Rheumamedikamente.

Wie schnell tritt der Husten nach Medikamenteneinnahme auf?

Teilweise schon nach wenigen Tagen, häufig innerhalb der ersten Behandlungswochen.

Wie klingt der Husten bei medikamentösen Ursachen?

Typisch ist ein trockener, unproduktiver Reizhusten.

Was kann ich gegen den Husten tun?

Mit dem Arzt sprechen, Medikamente nie eigenmächtig absetzen, Hausmittel oder Hustenstiller nutzen.

Ist der Husten gefährlich?

Meist nicht, aber sehr belastend. Eine Umstellung der Medikation kann helfen.

Kann ich das Medikament einfach absetzen?

Nein! Immer mit dem Arzt abklären, ob es Alternativen gibt oder ein Auslassversuch sinnvoll ist.

Was ist? – Begriffe kurz erklärt

ACE-Hemmer: Medikamente, die zur Blutdrucksenkung eingesetzt werden. Sie hemmen ein Enzym, das die Gefäße verengt. Eine häufige Nebenwirkung ist trockener Reizhusten.

Sartane: Medikamente (Angiotensin-II-Rezeptorblocker), die vor allem bei ACE-Hemmer-Unverträglichkeit zur Blutdrucksenkung eingesetzt werden. Sie wirken gezielt am Angiotensin-II-Rezeptor und verursachen keinen Reizhusten.

Reizhusten: Trockener, unproduktiver Husten ohne Schleimauswurf. Kann als Nebenwirkung bestimmter Medikamente auftreten und ist häufig chronisch.

Quellen

Akuter und chronischer Husten S3-Leitlinie, AWMF-Register-Nr. 053-013 DEGAM-Leitlinie Nr. 11, 2021
S2k-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin zur Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit Husten, AWMF-Register-Nr.: 020-003, 2019

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