Schimmelpilz in Innenräumen

Schimmelpilz in Innenräumen weist auf ein Feuchtigkeitsproblem hin.

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Schimmel und Schimmelpilz sind in unserer Umwelt allgegenwärtig und können in Innenräumen gelegentlich ein Gesundheitsrisiko sein. In diesem Blogpost beleuchten wir die Entstehung, die gesundheitlichen Risiken und die Möglichkeiten zur Prävention und Bekämpfung von Schimmel in Wohnräumen.

Was ist Schimmel und wo kommt der Schimmelpilz her?

Der Begriff „Schimmelpilz“ umfasst eine Vielzahl von fadenförmigen und meist sporenbildenden Kleinpilzen. Diese Mikroorganismen sind überall in unserer Biosphäre zu finden und treten je nach Vegetation und menschlicher Aktivität in unterschiedlichem Maße auf. Schimmelpilze sind besonders häufig in der Außenluft, aber auch in Innenräumen und an vielen Arbeitsplätzen präsent. Schimmelpilze werden häufig in Kompostieranlagen, Wertstoffsortieranlagen, Biogasanlagen, Gärtnereien, Abfallwirtschaft und Landwirtschaft gefunden.

Ursachen für Schimmelpilz in Innenräumen

Schimmelbefall in Innenräumen geht über die allgemeine Hintergrundbelastung hinaus und bedeutet eine Verunreinigung von Oberflächen, Materialien und/oder der Innenraumluft durch Mikroorganismen. Feuchtigkeit ist die Grundvoraussetzung für das Wachstum von Schimmel. In Innenräumen kommen erhöhte Luftfeuchtigkeit, mangelnde Belüftung, kalte Bauteiloberflächen oder Wasserschäden als Ursache für die Feuchtigkeit in Betracht. In Deutschland berichten etwa 20% der Haushalte von Feuchtigkeits- und Schimmelproblemen in ihren Wohnungen, was ein bedeutendes Gesundheitsproblem darstellt.

Gesundheitliche Risiken durch Schimmelpilz in Innenräumen

Epidemiologische Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen Feuchtigkeit/Schimmelschäden in Innenräumen und gesundheitlichen Beschwerden. Dazu gehören Atemwegsbeschwerden, Augen-, Nasen- und Rachenreizungen, eine verstopfte Nase, trockener Reizhusten, Schlafstörungen, Schnarchen und Müdigkeit. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, ältere Personen und Kleinkinder.

Gesundheitsrisiken durch Schimmel

Schimmel kann auch zu schwerwiegenderen gesundheitlichen Problemen führen. Ein Beispiel ist die Aspergillose, eine durch den Schimmelpilz Aspergillus verursachte Infektion. Laut der Datenbank des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2022 in Deutschland 1.731 Patienten mit der Hauptdiagnose Aspergillose im Krankenhaus behandelt, von denen 117 verstarben.

Obwohl eine direkte Kausalität zwischen einer speziellen Schimmelpilzexposition und spezifischen Gesundheitsbeschwerden schwer nachzuweisen ist, zeigen Studien eindeutig, dass Schimmel in Innenräumen gesundheitliche Risiken birgt.

Prävention und Bekämpfung von Schimmelpilz in Innenräumen

Da Schimmelwachstum immer auf ein Feuchtigkeitsproblem zurückzuführen ist, ist die wichtigste Maßnahme zur Bekämpfung und Prävention die Beseitigung der Feuchtigkeitsquelle. Dies kann durch Verbesserung der Belüftung, Reparatur von Wasserschäden oder Erhöhung der Raumtemperatur an kalten Oberflächen geschehen.

Aspergillus gehört zu den Schimmelpilzen, der in Innenräumen vorkommen kann.

Regelmäßige Kontrolle und Reinigung

Es ist ratsam, regelmäßig auf Anzeichen von Feuchtigkeit und Schimmel zu kontrollieren und betroffene Stellen sofort zu reinigen und zu trocknen. Verwenden Sie milde Reinigungsmittel oder spezielle Schimmelentferner und achten Sie darauf, dass die gereinigten Stellen vollständig trocknen.

Bau- und Sanierungsmaßnahmen

In einigen Fällen können bauliche Maßnahmen erforderlich sein, um Schimmelbefall nachhaltig zu verhindern. Dies könnte die Installation von Feuchtigkeitssperren, die Verbesserung der Wärmedämmung oder der Einbau von Entlüftungssystemen umfassen. Bei schweren Schimmelproblemen sollte immer ein Fachmann hinzugezogen werden, um eine umfassende Sanierung durchzuführen.

Gesundheitsvorsorge

Menschen, die besonders empfindlich auf Schimmel reagieren, sollten zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen treffen. Dies umfasst die Vermeidung von feuchten Räumen, die regelmäßige Reinigung von Lüftungsschlitzen und Klimaanlagen sowie die Verwendung von Luftreinigern, die Schimmelsporen aus der Luft filtern können.

Fazit

Schimmel in Innenräumen ist ein ernstes Problem, das durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht wird und gesundheitliche Risiken birgt. Durch frühzeitige Erkennung, konsequente Beseitigung von Feuchtigkeitsquellen und regelmäßige Präventionsmaßnahmen kann Schimmelwachstum effektiv verhindert werden. Hier sind die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

Schimmelpilze sind allgegenwärtig und benötigen Feuchtigkeit zum Wachsen.
Gesundheitsrisiken umfassen Atemwegsbeschwerden, Infektionen und weitere Symptome.
Prävention erfordert die Beseitigung von Feuchtigkeitsquellen und regelmäßige Kontrollen.
Bauliche Maßnahmen und professionelle Hilfe können notwendig sein.
Gesundheitsvorsorge ist besonders wichtig für gefährdete Personen.

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Gesundheitsrisiko – Schimmel in der Wohnung

Quellen

Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes: Leitfaden zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung von Schimmelbefall in Gebäuden. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt 2017.

Norbäck D, Zock JP, Plana E, et al.: Building dampness and mold in European homes in relation to climate, building characteristics and socio-economic status: the European Community Respiratory Health Survey ECRHS II. Indoor Air 2017; 27: 921–32.

Schimmelpilzbelastung in Innenräumen – Befunderhebung, gesundheitliche Bewertung und Maßnahmen. Bundesgesundheitsbl. 50, 1308–1323 (2007). 

World Health Organization (WHO): Guidelines for indoor air quality: dampness and mould. WHO, Kopenhagen 2009.

S2k-Leitlinie Medizinisch klinische Diagnostik bei Schimmelpilzexposition in Innenräumen 2023

Rylander R: Microbial cell wall constituents in indoor air and their relation to disease. Indoor Air 2010; 8 (Suppl 4): 59–68.

Wang J, Janson C, Lindberg E, et al.: Dampness and mold at home and at work and onset of insomnia symptoms, snoring and excessive daytime sleepiness. Environ Int 2020; 139: 105691.

Hospenthal DR, Kwon-Chung KJ, Bennett JE: Concentrations of airborne Aspergillus compared to the incidence of invasive aspergillosis: lack of correlation. Med Mycol 1998; 36: 165–8.

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