Trockene Augen – sie brennen, jucken, vermitteln ein Fremdkörpergefühl im Auge und Lichtempfindlichkeit. Obwohl es selten sichtbare Befunde gibt, können die Beschwerden intensiv sein und das Alltagsleben erheblich beeinträchtigen. Dieser Blogpost beleuchtet die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von trockenen Augen mit Augentropfen und auch einfachen Hausmitteln.
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Ursachen und Risikofaktoren für trockene Augen
Trockene Augen entstehen, wenn die Augenoberfläche nicht ausreichend mit Tränenflüssigkeit benetzt wird. Dies kann verschiedene Ursachen haben:
- Umweltfaktoren: Trockene Heizungsluft, Klimaanlagen, Abgase, Ozon und Zigarettenrauch können die Augenoberfläche austrocknen.
- Bildschirmarbeiten: Längeres Arbeiten am Computer führt zu seltenerem Blinzeln, was die Benetzung der Augenoberfläche mit Tränenflüssigkeit reduziert.
- Körperliche Faktoren: Altersbedingte Veränderungen, hormonelle Umstellungen oder bestimmte Krankheiten wie das Sjögren-Syndrom können zu trockenen Augen führen.
Infobox Sjögren-Syndrom
Das Sjögren-Syndrom ist eine autoimmune Erkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise die Drüsen angreift, die Tränen und Speichel produzieren. Dies führt häufig zu trockenen Augen und einem trockenen Mund, was das Sprechen und Essen erschweren kann. Neben diesen Hauptsymptomen kann das Syndrom auch andere Teile des Körpers betreffen und zu Müdigkeit, Gelenkschmerzen und Entzündungen führen. Die genaue Ursache ist unbekannt, aber es gibt Behandlungen, die helfen können, die Symptome zu lindern.Symptome bei trockenen Augen
Trockene Augen können sich durch eine Vielzahl von Symptomen äußern. Zu den typischen Beschwerden gehören:
- Brennen und Jucken: Betroffene berichten oft von einem unangenehmen Brennen oder Juckreiz in den Augen.
- Fremdkörpergefühl: Es kann sich anfühlen, als ob sich ein Sandkorn im Auge befindet.
- Gerötete Augen: Die Augen können gerötet und gereizt erscheinen, häufig sieht man von außen aber nichts.
- Trockenheitsgefühl: Ein ständiges Gefühl von Trockenheit ist häufig.
- Vermehrtes Tränen: Paradoxerweise kann es auch zu einer erhöhten Tränenproduktion kommen, wenn die Augen gereizt sind.
- Müdigkeit und Lichtempfindlichkeit: Die Augen ermüden schnell, insbesondere bei der Bildschirmarbeit, und sind oft lichtempfindlich.
- Druckgefühl und Schmerzen: In einigen Fällen können ein Druckgefühl oder sogar Schmerzen im Auge auftreten.
- Schwellungen und verklebte Augenlider: Morgens können die Augenlider verklebt und geschwollen sein.
- Sehstörungen: Zeitweise verschwommenes Sehen kann ebenfalls auftreten.
- Kontaktlinsenunverträglichkeit: Die Linsen können die Augenoberfläche reizen, wenn nicht genügend Tränenflüssigkeit vorhanden ist.

Diagnostik bei trockenen Augen
Die Diagnose von trockenen Augen ist oft schwierig, weil der klinische Befund nicht immer mit den subjektiven Beschwerden übereinstimmt. Das heißt, von außen sieht das Auge ganz normal aus, es bestehen aber trotzdem Beschwerden. Dennoch gibt es einige diagnostische Tests, die Hinweise auf trockene Augen geben können:
- Schirmer-Test: Dabei wird ein Löschpapierstreifen zwischen Unterlid und Bindehaut eingelegt und die Befeuchtung über fünf Minuten gemessen. Ein Ergebnis von weniger als 5 mm deutet auf trockene Augen hin.
- Tränenfilmaufrisszeit (Break-up-Time): Mithilfe eines Farbstoffs wird die Stabilität des Tränenfilms beurteilt. Eine kurze Aufrisszeit weist auf eine gestörte Fettschicht im Tränenfilm hin.
Infobox Tränenfilmaufrisszeit
Bei der Durchführung wird die Tränenflüssigkeit des Patienten mit einem fluoreszierenden Farbstoff eingefärbt. Anschließend wird der Patient aufgefordert, für eine bestimmte Zeit nicht zu blinzeln, während ein Augenarzt mit einer Spaltlampe beobachtet, wie schnell der Tränenfilm aufreißt. Die Zeit bis zum ersten Aufreißen wird gemessen; eine Zeit unter zehn Sekunden deutet auf eine Störung des Tränenfilms hin.Wenn der Verdacht auf trockene Augen besteht, können diese Tests in Betracht gezogen werden, um eine genaue Diagnose zu stellen. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um die richtigen Behandlungsmethoden einzuleiten und langfristige Schäden an der Augenoberfläche zu vermeiden.
Hilfe bei trockenen Augen: Von Hausmitteln bis zu Augentropfen
Die Behandlung von trockenen Augen zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Tränenproduktion zu verbessern. Hier sind einige bewährte Methoden:
Lidrandpflege
Ein einfaches Hausmittel ist die Lidrandmassage, die 2x täglich durchgeführt werden sollte, damit sich die Talgsekretion der Meibom-Drüsen, die sich am Lidrand befinden, verbessert. Das fördert die Bildung einer stabilen Fettschicht im Tränenfilm. Die Lidrandmassage sollte sanft durchgeführt werden, um Irritationen zu vermeiden:
- Feucht-warme Kompresse: Zuerst wird ein sauberes Tuch oder ein frischer Waschlappen in warmes Wasser (ca. 40 °C) getaucht und gut ausgewrungen. Das Tuch wird dann für etwa 5 bis 10 Minuten auf die geschlossenen Augenlider gelegt. Die Wärme hilft, den eingetrockneten Talg in den Drüsen zu verflüssigen.
- Lidrandmassage: Nach der Wärmebehandlung werden die Augenlider sanft massiert. Dabei streicht man mit den Fingern oder einem feuchten Wattestäbchen vom Lidrand in Richtung Wimpern. Diese Massage fördert das Ausdrücken des Talgs aus den Meibom-Drüsen.
- Lidrandreinigung: Nach der Massage sollte eine gründliche Reinigung der Lidränder erfolgen, um den ausgepressten Talg und mögliche Verkrustungen zu entfernen. Hierzu können ebenfalls feuchte Tücher verwendet werden.
Vermeidung von Reizfaktoren
Um trockenen Augen vorzubeugen, ist es wichtig, Reizfaktoren zu vermeiden, die die Symptome auslösen oder verschlimmern können. Hier sind einige einfache Tipps:
- Bildschirmzeit reduzieren: Machen Sie regelmäßige Pausen, wenn Sie längere Zeit am Computer oder Laptop arbeiten. Die 20-20-20-Regel ist hilfreich: Alle 20 Minuten auf einen Punkt in ca. 6 Meter Entfernung schauen und dabei 20 Sekunden blinzeln.
- Luftfeuchtigkeit erhöhen: Trockene Luft, besonders in beheizten oder klimatisierten Räumen, kann die Augen austrocknen. Verwenden Sie einen Luftbefeuchter, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
- Sonnenschutz: Tragen Sie Sonnenbrillen, um Ihre Augen vor UV-Strahlen und Wind zu schützen, die die Symptome verschlimmern können.
- Rauchen vermeiden: Zigarettenrauch kann die Augen reizen und die Symptome trockener Augen verschlimmern.
Behandlung von trockenen Augen mit Augentropfen
Eine der effektivsten und einfachsten Behandlungen sind Augentropfen. Sie enthalten Inhaltsstoffe, die die Tränenproduktion unterstützen und den Tränenfilm stabilisieren. Es gibt verschiedene Arten von Augentropfen:
- Künstliche Tränen: Diese sind die häufigste Form und helfen, die Augen zu befeuchten. Sie sind in verschiedenen Viskositäten erhältlich, von dünnflüssig bis dickflüssig.
- Gele und Salben: Diese sind dickflüssiger und bieten eine längere Feuchtigkeitsspende, eignen sich jedoch besser für die Anwendung vor dem Schlafengehen, da sie das Sehen vorübergehend beeinträchtigen können.
Anwendung von Augentropfen
Die Anwendung von Augentropfen ist einfach:
- Händewaschen: Beginnen Sie mit gründlichem Händewaschen, um Infektionen zu vermeiden.
- Kopf zurücklegen: Neigen Sie Ihren Kopf leicht nach hinten und schauen Sie nach oben.
- Tropfen einbringen: Ziehen Sie das Unterlid sanft nach unten und bringen Sie einen Tropfen in den Bindehautsack (den Raum zwischen dem Unterlid und dem Auge) ein. Achten Sie darauf, die Spitze der Flasche nicht mit dem Auge oder den Händen zu berühren.
- Blinzeln: Blinzeln Sie sanft, um die Tropfen gleichmäßig zu verteilen.
- Überschüssige Tropfen abwischen: Wischen Sie überschüssige Flüssigkeit vorsichtig mit einem sauberen Tuch ab.
Häufigkeit der Anwendung bei trockenen Augen
Die Häufigkeit der Anwendung hängt von den verwendeten Augentropfen und der Schwere der Symptome ab. Viele Menschen finden es hilfreich, die Tropfen mehrmals täglich zu verwenden. Bei schwereren Fällen kann es sinnvoll sein, vorab einen Augenarzt aufzusuchen, um die beste Behandlungsstrategie zu besprechen und insbesondere einen Blick auf den Beipackzettel der Augentropfen zu werfen.