Wechseljahre: Wie Hormone Haut und Haare beeinflussen

Wechseljahre können sich an Haut und Haaren bemerkbar machen.

Wechseljahre: Wie Hormone Haut und Haare beeinflussen

Die Wechseljahre sind ein natürlicher Abschnitt im Leben jeder Frau, der in der Regel zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr eintritt. Dieser Zeitraum ist durch tiefgreifende hormonelle Veränderungen gekennzeichnet, die eine Vielzahl von körperlichen und psychischen Symptomen mit sich bringen kann. Der Abfall von Östrogen- und Progesteronspiegel während der Wechseljahre kann auch Haut und Haare betreffen. In diesem Beitrag werden die häufigsten Veränderungen von Haut und Haaren durch die Wechseljahre beschrieben. Die gute Nachricht:  Diese Veränderungen sind nicht unvermeidlich. Durch eine gezielte Pflege und spezifische Behandlungsansätze lassen sich die Auswirkungen mildern und das Wohlbefinden steigern.

Wechseljahre: Hormone, Haut & Haare

Hormone spielen eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung der Hautstruktur und des Haarwachstums. Die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren betreffen fast alle Organsysteme, wobei Haut und Haare besonders sichtbar auf den Abfall von Östrogen und Progesteron reagieren können.

  • Trockene Haut: Der Rückgang des Östrogenspiegels schwächt die Barrierefunktion der Haut, was zu einem erhöhten Wasserverlust und damit zu trockener, rauer und schuppiger Haut führt.
  • Verminderte Hautelastizität: Kollagen, ein entscheidendes Strukturprotein der Haut, wird in geringeren Mengen produziert, was zu einer Abnahme der Hautelastizität und einer verstärkten Faltenbildung führt.
  • Haarveränderungen: Hormonelle Schwankungen beeinflussen den Haarzyklus, der aus Wachstums-, Ruhe- und Ausfallphasen besteht. Während der Wechseljahre neigt das Haar dazu, dünner und brüchiger zu werden und es kann zu vermehrtem Haarausfall kommen.

Haarausfall in den Wechseljahren

Ein häufiges und oft sehr belastendes Symptom der Wechseljahre ist der Haarausfall. Dieser betrifft vor allem den Oberkopf und zeichnet sich durch eine diffuse Ausdünnung der Haare aus, während die seitlichen und hinteren Kopfbereiche weitgehend verschont bleiben. Der Haarausfall in den Wechseljahren kann nach dem Ludwig-Schema klassifiziert werden:

  • Stadium I: In diesem frühen Stadium beginnt das Haar entlang des Scheitels auszudünnen, was häufig als erstes Zeichen eines beginnenden Haarausfalls wahrgenommen wird.
  • Stadium II: Die Ausdünnung breitet sich im weiteren Verlauf auf den gesamten Oberkopf aus, was zu einer sichtbaren Reduktion der Haardichte führt.
  • Stadium III: In diesem fortgeschrittenen Stadium entstehen kahle Stellen am Oberkopf, während eine vollständige Glatzenbildung bei Frauen eher selten ist.
Wechseljahre können zu Haarausfall führen.

Der Hauptgrund für diesen Haarausfall ist das Ungleichgewicht zwischen den Hormonen, das entsteht, wenn während der Wechseljahre die Östrogen-Produktion sinkt. In dieser Phase gewinnen die männlichen Hormone, die Androgene, die auch Frauen in kleiner Menge haben, überwiegen. Dadurch verkümmern die Haarwurzeln, die Haare wachsen nicht mehr so lange und fallen schließlich aus, was als androgenetischer Haarausfall bezeichnet wird.

Maßnahmen bei Haarausfall während der Wechseljahre

Minoxidil

Minoxidil ist ein Medikament, das direkt auf die Kopfhaut aufgetragen wird und eine der wenigen bewährten Behandlungen gegen  den androgenetischen Haarausfall. Es wirkt, indem es die Blutgefäße in der Kopfhaut erweitert. Dadurch wird die Durchblutung der Haarwurzeln verbessert, was diesen mehr Nährstoffe und Sauerstoff liefert, wodurch die Haare länger wachsen, bevor sie ausfallen. Auch soll Minoxidil verhindern, dass die Haarwurzeln kleiner werden und weniger Haare produzieren.

Für die besten Ergebnisse sollte Minoxidil frühzeitig angewendet werden, sobald die ersten Anzeichen von Haarausfall auftreten. Es wird empfohlen, das Medikament zweimal täglich auf die betroffenen Stellen der Kopfhaut aufzutragen. Minoxidil muss regelmäßig und dauerhaft angewendet werden, da es sonst seine Wirkung verliert und der Haarausfall wieder zunimmt. Es kann helfen, den Haarausfall zu verlangsamen oder sogar neues Haarwachstum zu fördern, aber es braucht einige Monate, bis sichtbare Ergebnisse erkennbar sind.

Plättchenreiches Plasma (PRP)

PRP ist eine neue Behandlungsmethode, die in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt hat. Bei dieser Behandlung wird eine kleine Menge Blut von der Patientin entnommen und in einer speziellen Maschine zentrifugiert, um das Plasma, den flüssigen Teil des Blutes, vom Rest zu trennen. Das gewonnene Plasma ist reich an sogenannten Wachstumsfaktoren, die Zellen bei ihrer Regeneration und Heilung unterstützen.

Das Plasma wird in die Kopfhaut der Patientin injiziert, genau dort, wo der Haarausfall auftritt. Die Idee dahinter ist, dass die Wachstumsfaktoren die Haarwurzeln stimulieren und das Haarwachstum anregen können. Erste Untersuchungen und Erfahrungen zeigen vielversprechende Ergebnisse, aber es sind noch weitere Studien notwendig, um sicherzustellen, wie effektiv diese Methode wirklich ist und insbesondere, wie lange dieser Effekt überhaupt anhält.

Haartransplantation

Bei fortgeschrittenem Haarausfall kann auch bei Frauen eine Haartransplantation eine effektive Lösung darstellen. Dabei werden Haarfollikel aus dichter behaarten Bereichen des Kopfes entnommen und in die ausgedünnten Bereiche verpflanzt.

Wechseljahre – Haare an unerwünschten Stellen

Ein weiteres Problem, das viele Frauen in den Wechseljahren erleben, ist der unerwünschte Haarwuchs, speziell im Gesicht. Man bezeichnet das als Hirsutismus, der ebenfalls durch das Ungleichgewicht zwischen Östrogenen und Androgenen entsteht. Obwohl die Androgenspiegel oft nicht erhöht sind, können die Haarfollikel durch den Abfall der Östrogene empfindlicher reagieren, was zu einem verstärkten Wachstum von Haaren an unerwünschten Stellen führt.

Behandlungsmöglichkeiten bei unerwünschtem Haarwuchs

Lasertherapie und Intensiv gepulstes Licht (IPL)

Lasertherapie und Intensiv gepulstes Licht (IPL) sind zwei beliebte Methoden zur dauerhaften Haarentfernung, die besonders effektiv bei Menschen mit dunkleren Haaren sind.

Wie funktioniert die Lasertherapie?

Bei der Lasertherapie wird ein konzentrierter Lichtstrahl auf die Haarwurzeln gerichtet. Das Licht wird vom Pigment (Melanin) im Haar absorbiert und in Wärme umgewandelt. Diese Wärme zerstört die Haarfollikel, also die Strukturen in der Haut, aus denen die Haare wachsen. Wenn die Follikel zerstört sind, können sie keine neuen Haare mehr produzieren. Da das Melanin im Haar die Lichtenergie aufnimmt, funktioniert diese Methode am besten bei dunklen Haaren, weil sie mehr Pigment enthalten.

Was ist IPL?

Intensiv gepulstes Licht (IPL) funktioniert ähnlich wie die Lasertherapie, verwendet aber ein breiteres Spektrum an Lichtwellen. Anstatt eines einzelnen, sehr konzentrierten Lichtstrahls, gibt IPL kurze Lichtimpulse ab, die ebenfalls von den Pigmenten in den Haaren absorbiert werden. Auch hier wird das Licht in Wärme umgewandelt, die die Haarfollikel zerstört und das Haarwachstum stoppt.

Was sollte man wissen?

Beide Methoden sind sehr effizient, um Haare dauerhaft zu entfernen. Es dauert jedoch mehrere Sitzungen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, da Haare in verschiedenen Wachstumsphasen behandelt werden müssen. Nach den Behandlungen können die Haare in den behandelten Bereichen deutlich langsamer wachsen oder ganz verschwinden. Diese Methoden sind besonders wirksam bei Menschen mit dunkleren Haaren, weil das Licht besser vom Pigment absorbiert wird. Bei helleren Haaren, die weniger Melanin enthalten, können diese Methoden weniger effektiv sein.

Eflornithin-Creme

Eflornithin-Creme ist eine spezielle Creme, die entwickelt wurde, um das Wachstum unerwünschter Haare, insbesondere im Gesicht, zu verlangsamen. Sie wird direkt auf die Haut aufgetragen und wirkt, indem sie ein bestimmtes Enzym blockiert, das für das Haarwachstum verantwortlich ist.

Wie funktioniert Eflornithin-Creme?

In unserem Körper gibt es ein Enzym namens Ornithin-Decarboxylase, das wichtige Rolle im Prozess des Haarwachstums spielt. Wenn dieses Enzym aktiv ist, unterstützt es die Produktion neuer Haare. Die Eflornithin-Creme hemmt dieses Enzym, was bedeutet, dass weniger Haare produziert werden, wenn die Creme regelmäßig angewendet wird.

Wie sollte die Creme angewendet werden?

Für die besten Ergebnisse sollte die Eflornithin-Creme regelmäßig, in der Regel zweimal täglich, auf die betroffenen Stellen im Gesicht aufgetragen werden. Es ist wichtig, die Creme kontinuierlich zu verwenden, da sie das Haarwachstum nur verlangsamt und nicht vollständig stoppt. Wenn die Anwendung der Creme unterbrochen wird, kann der Haarwuchs allmählich wieder zunehmen.

Elektrolyse

Elektrolyse ist eine wirksame Methode zur dauerhaften Haarentfernung.

Wie funktioniert die Elektrolyse?

Bei der Elektrolyse wird eine feine Sonde in jeden Haarfollikel eingeführt und elektrischer Strom angewendet, um den Haarfollikel zu zerstören. Dies verhindert, dass das Haar erneut wächst. Im Gegensatz zu anderen Haarentfernungsmethoden, die das Haar nur vorübergehend entfernen, bietet die Elektrolyse eine dauerhafte Lösung.

Was muss man wissen?

Die Behandlung erfordert mehrere Sitzungen, da jedes Haar einzeln behandelt werden muss und Haare in verschiedenen Wachstumsphasen erwischt werden müssen. Die Elektrolyse ist für alle Haartypen und Hautfarben geeignet.

Traditionelle Haarentfernung

Traditionelle Methoden wie das Zupfen oder die Anwendung von Haarentfernungscremes können ebenfalls verwendet werden, bieten jedoch keine dauerhafte Lösung und müssen regelmäßig wiederholt werden.

Hautalterung in den Wechseljahren

Die Hautalterung ist ein natürlicher Prozess, der in den Wechseljahren durch den Mangel an Östrogenen erheblich beschleunigt wird.

Erhöhte Trockenheit

Eine der häufigsten Veränderungen, die Frauen in den Wechseljahren bemerken, ist eine erhöhte Trockenheit der Haut.

Warum wird die Haut trockener?

Östrogene trägt dazu bei, dass die Haut ausreichend Talg produziert. Talg ist eine ölige Substanz, die von den Talgdrüsen in der Haut abgesondert wird und dafür sorgt, dass die Haut weich und geschmeidig bleibt. Wenn der Östrogenspiegel sinkt, wird auch weniger Talg produziert. Ohne ausreichend Talg fehlt der Haut der natürliche Schutzfilm, der sie davor bewahrt, Feuchtigkeit zu verlieren. Dadurch kann die Haut trockener und rauer werden.

Was sind die Auswirkungen?

Durch die verminderte Talgproduktion wird die Haut nicht nur trockener, sondern auch weniger elastisch. Das bedeutet, dass die Haut ihre Fähigkeit verliert, sich nach Dehnung oder Belastung wieder zu erholen, was zu einem straffen oder „ziehenden“ Gefühl führen kann. Auch die natürliche Barrierefunktion der Haut, die normalerweise das Eindringen von Schadstoffen verhindert und Feuchtigkeit speichert, wird schwächer. Dies macht die Haut anfälliger für Risse, die wiederum Schmerzen oder Infektionen verursachen können.

Ein weiteres häufiges Symptom ist Juckreiz. Die trockene Haut neigt dazu, empfindlicher zu reagieren, was zu einem unangenehmen Juckreiz führen kann. Dieser Juckreiz kann vor allem nachts störend sein und den Schlaf beeinträchtigen.

Faltenbildung

Faltenbildung ist eines der sichtbarsten Zeichen des Alterns und wird besonders während der Wechseljahre verstärkt wahrgenommen.

Wechseljahre führen zu vermehrter Faltenbildung, besonders im Gesicht.

Warum entstehen Falten?

Eine der Hauptursachen für die Faltenbildung ist der Abbau von Kollagen in der Haut. Kollagen ist ein Strukturprotein, das wie ein Gerüst für die Haut wirkt. Es sorgt dafür, dass die Haut straff, glatt und elastisch bleibt. Kollagenfasern geben der Haut ihre Festigkeit und unterstützen sie, sodass sie sich nach Bewegungen oder Dehnungen wieder in ihre ursprüngliche Form zurückzieht.

Östrogen spielt eine wichtige Rolle bei der Produktion von Kollagen. Wenn der Östrogenspiegel sinkt, wird weniger Kollagen produziert, und gleichzeitig wird das bestehende Kollagen schneller abgebaut. Dadurch verliert die Haut an Dicke und Elastizität, was bedeutet, dass sie nicht mehr so gut in ihre ursprüngliche Form zurückspringt und sich Falten bilden.

Wie sehen diese Veränderungen aus?

Falten entstehen oft zuerst in Bereichen, die besonders viel Bewegung erfahren, wie zum Beispiel um die Augen (Krähenfüße), auf der Stirn und um den Mund herum (Lachfalten). Da die Haut durch den Kollagenverlust dünner wird, treten diese Falten deutlicher hervor und sind tiefer. Die Haut wirkt insgesamt weniger straff und beginnt, an bestimmten Stellen zu hängen, was zum Beispiel zu einem „Hängebäckchen“-Effekt führen kann.

Wie trägt dies zu einem gealterten Erscheinungsbild bei?

Die Kombination aus Faltenbildung und Verlust an Hautelastizität führt dazu, dass das Gesicht markanter gealtert aussieht. Jugendlichen Glanz und Geschmeidigkeit der Haut sind dahin. Durch die dünner werdende Haut werden auch Blutgefäße sichtbarer, was zu einem ungleichmäßigen Teint führen kann.

Pigmentveränderungen

Pigmentveränderungen sind Veränderungen der Hautfarbe, die viele Frauen während der Wechseljahre bemerken. Diese Veränderungen können durch die hormonellen Umstellungen in dieser Lebensphase verstärkt werden und treten oft in Form von dunkleren Hautflecken auf.

Altersflecken (Lentigines solares)

Diese Flecken erscheinen als flache, braune oder graue Stellen auf der Haut, meist an Bereichen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind, wie Gesicht, Hände, Schultern und Arme. Mit zunehmendem Alter und durch jahrelange UV-Bestrahlung sammelt sich Melanin, das Pigment, das unserer Haut ihre Farbe verleiht, in diesen Bereichen an und bildet diese dunklen Flecken. Obwohl sie harmlos sind, können Altersflecken als störend empfunden werden, weil sie das Hautbild ungleichmäßig erscheinen lassen.

Melasma

Melasma, auch als „Schwangerschaftsmaske“ bekannt, ist eine weitere Art von Pigmentstörung, bei der sich unregelmäßige, dunkelbraune Flecken auf dem Gesicht entwickeln, meist auf Stirn, Wangen, Nase und Oberlippe. Während Melasma häufig während der Schwangerschaft auftritt, kann es auch in den Wechseljahren durch hormonelle Veränderungen ausgelöst oder verschlimmert werden. Melasma wird durch eine Überproduktion von Melanin, einem Pigmentstoff, verursacht, die durch Hormonschwankungen, Sonneneinstrahlung und genetische Faktoren verstärkt werden kann.

Während der Wechseljahre produzieren die Hautzellen weniger Melanin aufgrund der sinkenden Hormonspiegel. Gleichzeitig wird die Haut empfindlicher gegenüber UV-Strahlung, wodurch bestehende Pigmentstörungen wie Altersflecken oder Melasma deutlicher sichtbar werden. Ohne ausreichenden Schutz vor UV-Strahlen können diese Flecken dunkler und ausgeprägter werden.

Pflegetipps für die reife Haut während der Wechseljahre

Feuchtigkeitsspendende Produkte

Die Verwendung von feuchtigkeitsspendenden Produkten, die speziell für reife Haut entwickelt wurden, ist wichtig. Emulsionen auf Wasser-in-Öl-Basis oder reichhaltige Cremes, die Wirkstoffe wie Hyaluronsäure, Ginkgo oder Weizenproteine enthalten, können die Haut mit Feuchtigkeit versorgen und die Hautbarriere stärken.

Milde Reinigungsprodukte

Um die Haut nicht zusätzlich zu reizen, sollten milde, seifenfreie Reinigungsprodukte verwendet werden. Diese helfen, die natürliche Feuchtigkeit der Haut zu bewahren.

Lauwarmes Wasser

Beim Duschen oder Baden ist es besser, lauwarmes Wasser statt heißem Wasser zu verwenden, da heißes Wasser die Haut zusätzlich austrocknen kann.

Luftbefeuchter

In der kalten Jahreszeit oder in klimatisierten Räumen kann ein Luftbefeuchter helfen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und so die Haut vor dem Austrocknen zu schützen.

Östrogenhaltige Cremes

Östrogenhaltige topische Präparate können die Hautstruktur verbessern, indem sie die Kollagenproduktion anregen und die Hautdicke erhöhen. Diese Cremes sollten jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden, insbesondere bei Frauen mit einem erhöhten Risiko für hormonabhängige Krebserkrankungen.

Antioxidative Pflege

Cremes mit Antioxidantien wie Vitamin C und E können helfen, freie Radikale zu neutralisieren, die durch UV-Strahlung und Umweltbelastungen entstehen, und so die Hautalterung verlangsamen. Regelmäßige Anwendung dieser Produkte kann die Haut strahlender und jugendlicher erscheinen lassen.

Pigmentstörungen

Täglich Sonnenschutzmittel zu verwenden, auch an bewölkten Tagen. Spezielle Hautpflegeprodukte, die aufhellende Wirkstoffe wie Vitamin C oder Retinol enthalten, können helfen, die Hautfarbe auszugleichen und die Sichtbarkeit dieser Flecken zu reduzieren. In manchen Fällen können auch dermatologische Behandlungen wie Lasertherapie oder chemische Peelings in Betracht gezogen werden, um die Pigmentstörungen zu minimieren.

Hauterkrankungen während der Wechseljahre

Neben den kosmetischen Veränderungen können die hormonellen Umstellungen in den Wechseljahren auch die Entstehung oder Verschlimmerung von Hauterkrankungen begünstigen.

Akne

Obwohl Akne oft mit der Pubertät in Verbindung gebracht wird, kann sie auch in den Wechseljahren erneut auftreten. Die Ursache liegt wahrscheinlich in einem relativen Überhang von Androgenen. Diese Form der Akne zeigt sich oft als tiefe, schmerzhafte Pusteln („Pickel“), die schwer zu behandeln sind.

Rosazea

Wechseljahre können zu Hauterkrankungen wie Rosazea führen.

Diese chronische Hauterkrankung, die durch Rötungen und sichtbare Blutgefäße im Gesicht gekennzeichnet ist, kann sich in den Wechseljahren verschlimmern. Die genaue Ursache der Rosazea ist unbekannt, aber hormonelle Veränderungen spielen eine Rolle bei ihrer Verschlechterung.

Frontal fibrosierende Alopezie

Frontal fibrosierende Alopezie ist eine spezielle Form des Haarausfalls, die besonders in den Wechseljahren auftreten kann. Sie zeigt sich durch einen fortschreitenden Haarausfall entlang des vorderen Haaransatzes, oft an Stirn und Schläfen. Diese Erkrankung kann zu dauerhaften Narben auf der Kopfhaut führen („fibrosierend“), wodurch an den betroffenen Stellen kein Haar mehr nachwächst. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um den Haarverlust zu verlangsamen und weitere Schäden zu verhindern.

Maßnahmen bei Hauterkrankungen während der Wechseljahre

Lokale Behandlungen

Bei Akne und Rosazea können Medikamente wie Benzoylperoxid, Retinoide oder Antibiotika lokal angewendet werden. Diese Substanzen helfen, Entzündungen zu reduzieren und das Hautbild zu verbessern.

Systemische Therapien

In schwereren Fällen kann eine systemische Therapie z. B. in Tablettenform erforderlich sein. Medikamente wie Isotretinoin, ein starkes Retinoid, oder Spironolacton, das antiandrogene Eigenschaften hat, können zur Behandlung von Akne oder Rosazea eingesetzt werden.

Kortikosteroide

Zur Behandlung der frontal fibrosierenden Alopezie können zur lokalen  Behandlung Kortikosteroide verwendet werden, um Entzündungen zu reduzieren und den Haarausfall zu verlangsamen.

Fazit

Der Mangel an Östrogen führt zu trockener Haut, erhöhter Faltenbildung und Haarausfall.
Minoxidil und Plättchenreiches Plasma (PRP) sind bewährte Optionen, um den Haarausfall zu behandeln.
Methoden wie Lasertherapie, Elektrolyse und IPL bieten eine Lösung bei unerwünschtem Haarwuchs, während Eflornithin-Creme das Haarwachstum verlangsamen kann.
Feuchtigkeitsspendende Cremes und östrogenhaltige Präparate können helfen, die Hautstruktur zu verbessern und die Hautalterung zu verlangsamen.
Akne, Rosazea und andere Hautprobleme können durch hormonelle Schwankungen in den Wechseljahren verschlimmert werden. Eine gezielte medizinische Behandlung ist oft notwendig, um diese Zustände zu kontrollieren.

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