Sartane: Blutdrucksenker ohne Husten als Nebenwirkung

Strichmännchen zeigt auf eine leuchtende Glühbirne mit schwebenden Infokarten – symbolisiert Aha-Momente beim Lesen medizinischer Begriffe.

Sartane: Blutdrucksenker ohne Husten als Nebenwirkung

Sartane sind blutdrucksenkende Medikamente, die besonders dann eingesetzt werden, wenn ACE-Hemmer nicht vertragen werden. Im Gegensatz zu diesen verursachen Sartane deutlich seltener Reizhusten. Sie wirken gezielt auf das sogenannte Renin-Angiotensin-System und werden zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz eingesetzt.

Was sind Sartane?

Sartane, auch bekannt als Angiotensin-II-Rezeptorblocker, sind Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie koronarer Herzkrankheit, nach Herzinfarkten oder bei chronischer Herzschwäche. Zu den Wirkstoffen dieser Gruppe gehören unter anderem Candesartan, Losartan, Valsartan und Irbesartan.

Wie wirken Sartane im Körper?

Sartane blockieren gezielt die Andockstellen (Rezeptoren) des gefäßverengenden Hormons Angiotensin II, die sich vor allem an den Muskelzellen der Blutgefäße befinden. Wird die Wirkung dort unterbunden, entspannen sich die Gefäßmuskeln – der Blutdruck sinkt. Im Gegensatz zu ACE-Hemmern greift diese Medikamentengruppe später in das Renin-Angiotensin-System ein und verhindert nicht die Bildung von Angiotensin II, sondern dessen Wirkung an den Zielzellen.

Wie schnell wirken Sartane?

Sartane entfalten ihre blutdrucksenkende Wirkung schrittweise. Erste Effekte können bereits innerhalb von sechs bis acht Stunden nach der Einnahme messbar sein. Die volle Wirkung zeigt sich in der Regel nach ein bis zwei Wochen kontinuierlicher Anwendung.

Besonders bei chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck ist Geduld gefragt. Die Therapie sollte nicht vorschnell als wirkungslos abgebrochen werden. Zudem empfiehlt es sich, Sartane möglichst regelmäßig zur gleichen Tageszeit einzunehmen – idealerweise morgens.

Wann werden Sartane eingesetzt?

Sartane werden verordnet bei:

  • Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
  • Nierenerkrankungen bei Diabetes (diabetische Nephropathie)
  • Unverträglichkeit von ACE-Hemmern, insbesondere bei Reizhusten

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Sartane gelten als gut verträglich. Mögliche Nebenwirkungen sind u. a.:

  • Schwindel, insbesondere zu Beginn der Behandlung
  • Kopfschmerzen
  • Erhöhte Kaliumwerte im Blut (Hyperkaliämie)
  • Selten allergische Reaktionen oder Nierenfunktionsstörungen

Ein entscheidender Vorteil: Sie verursachen keinen typischen ACE-Hemmer-Husten.

Was ist der Unterschied zu ACE-Hemmern?

Beide Medikamentengruppen greifen in das gleiche Hormonsystem ein, aber an unterschiedlichen Stellen:

  • ACE-Hemmer verhindern die Umwandlung von Angiotensin I zu Angiotensin II.
  • Sartane blockieren die Wirkung von Angiotensin II an den Rezeptoren.

Dadurch kommt es bei Sartanen deutlich seltener zu Reizhusten, einer typischen Nebenwirkung von ACE-Hemmern.

Welche Rolle spielen Sartane bei Husten?

Viele Patientinnen und Patienten entwickeln unter ACE-Hemmern einen trockenen Reizhusten. In solchen Fällen stellen Sartane eine bedeutende Alternative dar. Studien zeigen, dass der Wechsel auf ein Sartan den Husten in der Regel vollständig verschwinden lässt.

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Quellen

Aktories K, Forth W, Flockerzi V, Förstermann U, Hofmann F (Hrsg.). Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. 13. Auflage. München: Elsevier; 2022. XXVIII, 1236 Seiten: Illustrationen; 28 cm. ISBN: 978-3-437-42622-3.
Karow T. Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie 2024/25. Neuauflage 2023. Köln: Verlag Thomas Karow; 2023. 1414 Seiten. Enthält 2 Online-Ressourcen. ISBN: 978-3-9821223-4-2.
Seifert R. Basiswissen Pharmakologie. 2., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Berlin: Springer; 2021. XXVII, 584 Seiten: Illustrationen; 24 cm. ISBN: 978-3-662-60503-5.

Hinweis:
Dieser Text dient ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzt keine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Medizinisches Wissen verändert sich stetig – beachten Sie daher das Datum der Veröffentlichung. Bei gesundheitlichen Fragen wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.

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