Karpaltunnelsyndrom: Ursachen, Symptome und Behandlung

Das Karpaltunnelsyndrom wird durch Druck auf den Nervus medianus im Handgelenk verursacht.

H1 Karpaltunnelsyndrom, Symptome

Das Karpaltunnelsyndrom ist eine nicht so seltene Erkrankung, die durch Druck auf den Nervus medianus im Handgelenk verursacht wird. Dieser Nerv verläuft durch den sogenannten Karpaltunnel, einen engen Kanal, der von Knochen und Bindegewebe gebildet wird. Wenn das Gewebe im Karpaltunnel anschwillt, entsteht Druck auf den Nerv, was zu Schmerzen und anderen Symptomen führen kann. Hier erfahren Sie alles über die typischen Symptome und die konservativen und operativen Behandlungsmöglichkeiten.

Häufigkeit des Karpaltunnelsyndroms

Laut der S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Karpaltunnelsyndroms lassen sich folgende Aussagen zur Häufigkeit, Geschlechtsverteilung und Altersgipfel des Karpaltunnelsyndroms treffen:

Häufigkeit

Die Leitlinie gibt an, dass das Karpaltunnelsyndrom eine häufige Erkrankung ist. Genaue Prävalenzzahlen werden jedoch nicht genannt.

Geschlechtsverteilung

Frauen sind vom Karpaltunnelsyndrom häufiger betroffen als Männer. Eine genaue Relation wird nicht angegeben.

Altersgipfel

Das Erkrankungsalter liegt vorwiegend zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr. Die Leitlinie weist aber darauf hin, dass das KTS auch bei Jugendlichen und in sehr hohem Alter vorkommen kann. Bei Kindern ist es selten.

Zusätzliche Informationen aus der Leitlinie zum Karpaltunnelsyndrom

  • Das Karpaltunnelsyndrom tritt häufig beidseitig auf, mit einer Prävalenz von 80 %.
  • Bei mehr als 50 % der Fälle besteht eine beidseitige Behandlungsbedürftigkeit.
  • Die dominante Hand ist häufiger betroffen, also bei Rechtshändern die rechte, bei Linkshändern die linke Hand.

Die Leitlinie zum Karpaltunnelsyndrom gibt keine exakten Zahlen zur Gesamthäufigkeit des Karpaltunnelsyndroms in der Bevölkerung an. Sie erwähnt jedoch Häufigkeit für bestimmte Gruppen, wie z.B. eine Prävalenz von 17 bis 43 % in der Schwangerschaft und 32 % bei Dialyse-Patienten. Die Leitlinie betont, dass das Karpaltunnelsyndrom in allen Altersgruppen auftreten kann, wobei der Schwerpunkt im mittleren bis höheren Erwachsenenalter liegt.

Ursachen des Karpaltunnelsyndroms

Das Karpaltunnelsyndrom kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden:

Anatomische Enge

Genetische Veranlagung

  • Angeboren: Manche Menschen haben von Geburt an einen engeren Karpaltunnel. Diese anatomische Besonderheit kann vererbt werden und das Risiko für die Entwicklung eines KTS erhöhen.
  • Knochenstruktur: Variationen in der Form und Größe der Handwurzelknochen können den Raum im Karpaltunnel begrenzen und den Druck auf den Nervus medianus erhöhen.

Erworbene Faktoren

  • Verletzungen: Frakturen oder Luxationen (Verrenkungen) der Handwurzelknochen können zu einer Verengung des Karpaltunnels führen. Diese Verletzungen können zu einer Fehlstellung der Knochen und damit zu einer Reduktion des verfügbaren Raumes im Tunnel führen.
  • Arthrose: Degenerative Veränderungen der Handwurzelknochen durch Arthrose können den Karpaltunnel einengen. Knochenwucherungen (Osteophyten) oder Gelenkergüsse können zusätzlichen Druck auf den Nervus medianus ausüben.
  • Entzündliche Erkrankungen: Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis können zu Schwellungen und Entzündungen der Sehnenscheiden führen, die den Raum im Karpaltunnel verringern. Diese Schwellungen können den Druck auf den Nervus medianus erhöhen und die Symptome des KTS verschlimmern.
    Tumoren oder Zysten: Gutartige Tumoren oder Zysten im Bereich des Handgelenks können den Karpaltunnel einengen und den Nervus medianus komprimieren.
  • Tumoren oder Zysten: Gutartige Tumoren oder Zysten im Bereich des Handgelenks können den Karpaltunnel einengen und den Nervus medianus komprimieren.

Folgen der anatomischen Enge des Karpaltunnels

Die anatomische Enge des Karpaltunnels kann durch folgende Mechanismen zu einem Problem mit dem Nervus medianus führen und ein Karpaltunnelsyndrom auslösen:

  • Ischämie des Nervus medianus: Der Druck auf den Nerv kann die Durchblutung beeinträchtigen und zu einer Ischämie (Minderdurchblutung) führen. Dies kann die Nervenfunktion beeinträchtigen und zu den typischen Symptomen des KTS wie Taubheitsgefühl, Kribbeln und Schmerzen führen.
  • Mechanische Schädigung: Anhaltender Druck kann zu einer mechanischen Schädigung der Nervenfasern führen. Dies kann die Leitfähigkeit des Nervs beeinträchtigen und zu motorischen Ausfällen und Muskelschwäche führen.
  • Entzündliche Reaktionen: Die Kompression des Nervus medianus kann entzündliche Reaktionen im Nervengewebe auslösen. Diese Entzündungen können die Symptome des KTS weiter verschlimmern und zu chronischen Schmerzen führen.

Überlastung

Überlastung ist in der Tat eine häufige Ursache für die Entwicklung eines Karpaltunnelsyndroms. Hier einige wichtige Punkte dazu:

Mechanismus

Wiederholte oder langanhaltende Belastungen des Handgelenks können zu Schwellungen und Entzündungen der Sehnen und des umliegenden Gewebes im Karpaltunnel führen. Dies erhöht den Druck im ohnehin engen Karpaltunnel und komprimiert den Nervus medianus.

Risikofaktoren

  • Berufe mit repetitiven Handbewegungen (z.B. Fließbandarbeit, Computerarbeit)
  • Hobbys oder Tätigkeiten mit starker Handgelenksbeanspruchung (z.B. Stricken, Gartenarbeit)
  • Sportarten mit starker Belastung der Hände (z.B. Tennis, Gewichtheben)

Arten der Überlastung

  • Mechanische Überlastung durch wiederholte Bewegungen
  • Statische Überlastung durch lang anhaltende Positionen (z.B. Mausarbeit am Computer)
  • Kraftvolle Greifbewegungen oder Vibrationsbelastungen

Erkrankungen und Verletzungen

Verschiedene Erkrankungen und Zustände gelten als Risikofaktoren für die Entwicklung eines Karpaltunnelsyndroms:

  • Rheumatische Erkrankungen: Rheumatoide Arthritis wird als wichtiger Risikofaktor genannt. Etwa jeder zweite Rheumakranke entwickelt ein KTS.
  • Stoffwechselerkrankungen: Diabetes mellitus, Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).
  • Hormonelle Veränderungen: Schwangerschaft (aufgrund von Wassereinlagerungen und hormonellen Schwankungen), Wechseljahre.
  • Nierenerkrankungen: Chronische Nierenschwäche (Niereninsuffizienz).
  • Entzündliche Erkrankungen: Sehnenscheidenentzündungen, Tendovaginitis stenosans („Schnappfinger“).
  • Übergewicht/Adipositas.
  • Verletzungen: Vorangegangene Verletzungen des Handgelenks, insbesondere Speichenbrüche.

Diese Erkrankungen können auf verschiedene Weise zur Entwicklung eines KTS beitragen, z.B. durch:

  • Erhöhung von Entzündungsreaktionen im Karpaltunnel
  • Verursachung von Wassereinlagerungen und Schwellungen
  • Veränderung der anatomischen Strukturen im Handgelenk
  •  Beeinträchtigung der Nervenfunktion

Es ist wichtig zu beachten, dass das KTS oft multifaktoriell bedingt ist und mehrere Risikofaktoren zusammenwirken können.

Symptome des Karpaltunnelsyndroms

Beim Karpaltunnelsyndrom sind Taubheitsgefühl und Kribbeln in der Hand typisch.

Die Symptome des Karpaltunnelsyndroms können sich allmählich entwickeln:

  • Taubheitsgefühl und Kribbeln: Besonders in Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Diese Symptome treten oft nachts oder am frühen Morgen auf. Betroffene wachen häufig mit einem tauben oder kribbelnden Gefühl in den Fingern auf, weil die Handgelenke im Schlaf gebeugt werden.
  • Schmerzen: Schmerzen können in den Fingern beginnen und hoch bis in den Arm Richtung Schulter ausstrahlen. Diese Schmerzen können so stark sein, dass sie den Schlaf stören und die tägliche Arbeit beeinträchtigen.
  • Schwächegefühl: Betroffene haben oft Schwierigkeiten mit der Feinmotorik, z.B.  kleine Gegenstände zu greifen oder festzuhalten. Dies kann alltägliche Aufgaben wie das Halten eines Stiftes oder das Öffnen eines Glases erschweren.
  • Motorische Ausfälle: In fortgeschrittenen Fällen kann es zu einer Schwäche der Handmuskulatur kommen. Dies kann zu einer Schwächung der Daumenmuskulatur führen, was die Greiffunktion erheblich beeinträchtigt.

Karpaltunnelsyndrom und Diagnostik

Beim Karpaltunnelsyndrom ist die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit wichtig.

Die Diagnose eines Karpaltunnelsyndroms erfolgt in mehreren Schritten:

  • Anamnese: Der Arzt erhebt die Krankengeschichte und fragt nach den Symptomen und möglichen Auslösern. Eine detaillierte Anamnese kann Hinweise auf berufliche oder freizeitliche Aktivitäten geben, die das Risiko erhöhen.
  • Klinische Tests: Tests wie das Hoffmann-Tinel-Zeichen oder das Phalen-Zeichen können Hinweise auf ein KTS geben. Beim Hoffmann-Tinel-Zeichen klopft der Arzt leicht auf den Karpaltunnel, um ein Kribbeln in den Fingern auszulösen. Beim Phalen-Zeichen werden die Handgelenke für etwa eine Minute in maximaler Beugung gehalten, um die Symptome zu reproduzieren.
  • Nervenleitgeschwindigkeit: Die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit des Nervus medianus hilft, das Ausmaß der Nervenschädigung zu bestimmen. Diese Untersuchung kann zeigen, wie schnell elektrische Impulse durch den Nerv geleitet werden und ob es Verzögerungen gibt.
  • Bildgebende Verfahren: Ultraschall oder Röntgen können zur Beurteilung der räumlichen Verhältnisse im Karpaltunnel eingesetzt werden. Ein Ultraschall kann Schwellungen des Nervus medianus oder Veränderungen im Karpaltunnel aufzeigen. Ein Röntgenbild kann helfen, andere Ursachen für die Symptome, wie Arthritis oder Frakturen, auszuschließen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Karpaltunnelsyndrom

Die Behandlung des Karpaltunnelsyndroms kann konservativ oder operativ erfolgen:

Konservative Behandlung

Die S3-Leitlinie empfiehlt mehrere konservative Therapieansätze zur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms. Diese Ansätze sind besonders im Frühstadium der Erkrankung von Bedeutung.

Nachtschienen

Die nächtliche Ruhigstellung des Handgelenks mit einer Schiene wird als eine der ersten Maßnahmen empfohlen. Diese Methode hat sich in Langzeitstudien als wirksam erwiesen, um die Symptome zu lindern und den Druck auf den Nervus medianus zu reduzieren. Die Schiene hält das Handgelenk in einer neutralen Position und verhindert eine Beugung während des Schlafs, was den Druck auf den Nerv verringert.

Glukokortikoid-Injektionen

Ultraschallgesteuerte lokale Glukokortikoid-Injektionen sind eine weitere empfohlene konservative Behandlungsmethode. Diese Injektionen können die Schwellung und Entzündung im Karpaltunnel reduzieren und somit den Druck auf den Nervus medianus verringern. Die Wirksamkeit dieser Methode ist durch prospektive und randomisierte Studien belegt, allerdings ist die Wirkung in der Regel auf etwa vier Wochen begrenzt.

Low-Level-Lasertherapie

Die Low-Level-Lasertherapie (LLLT) wird ebenfalls in der S3-Leitlinie erwähnt. Diese Methode nutzt Laserlicht niedriger Intensität, um die Heilung des Gewebes zu fördern und Entzündungen zu reduzieren. Obwohl die Datenlage zur LLLT noch nicht umfassend ist, zeigen einige Studien positive Ergebnisse hinsichtlich der Schmerzlinderung und Verbesserung der Handfunktion.

Physio- und sporttherapeutische Interventionen

Physio- und sporttherapeutische Maßnahmen wie Nerven- und Sehnengleitübungen, Mobilisationen und Yoga werden in der S3-Leitlinie ebenfalls berücksichtigt. Diese Methoden können die Flexibilität und Stärke der Handmuskulatur verbessern und den Druck auf den Nervus medianus verringern. Allerdings weisen die Leitlinien darauf hin, dass die Evidenz für die Wirksamkeit dieser Maßnahmen im Vergleich zu anderen konservativen oder operativen Therapien begrenzt ist.

Ergonomische Anpassungen

Anpassungen am Arbeitsplatz, wie die Verwendung einer Handballenauflage oder einer ergonomischen Tastatur bei PC-Arbeiten, können helfen, die Belastung zu reduzieren. Ergonomische Anpassungen können auch die Körperhaltung verbessern und die Belastung der Handgelenke verringern.

Arbeitsplatzgestaltung

Zur Vorbeugung eines Karpaltunnelsyndroms kann ein ergonomischer Arbeitsplatz dienen.
  • Ergonomische Tastaturen: Ergonomische Tastaturen sind so gestaltet, dass sie die natürliche Hand- und Handgelenksposition unterstützen. Sie sind oft geteilt und in einem Winkel angeordnet, um die Belastung der Handgelenke zu reduzieren.
  • Handballenauflagen: Handballenauflagen bieten Unterstützung und Polsterung für die Handgelenke während des Tippens. Sie helfen, das Handgelenk in einer neutralen Position zu halten und den Druck auf den Karpaltunnel zu verringern.
  • Ergonomische Mäuse: Ergonomische Mäuse sind so geformt, dass sie die natürliche Handposition unterstützen und die Belastung der Handgelenke reduzieren. Vertikale Mäuse oder Trackballs können ebenfalls hilfreich sein.
  • Höhe des Schreibtisches und Stuhls: Der Schreibtisch und der Stuhl sollten so eingestellt sein, dass die Unterarme parallel zum Boden und die Handgelenke in einer neutralen Position sind. Die Ellbogen sollten in einem Winkel von etwa 90 Grad gebeugt sein.
  • Bildschirmposition: Der Bildschirm sollte auf Augenhöhe positioniert sein, um eine natürliche Kopf- und Nackenhaltung zu fördern und die Belastung der Schultern und Handgelenke zu reduzieren.
  • Pausen und Bewegung: Regelmäßige Pausen und Bewegung sind entscheidend, um die Belastung der Handgelenke zu reduzieren. Es wird empfohlen, alle 30 bis 60 Minuten eine kurze Pause einzulegen und Dehnübungen durchzuführen.

Ergonomische Anpassungen im Alltag

  • Ergonomische Werkzeuge: Werkzeuge mit ergonomischen Griffen, die die Handgelenke in einer neutralen Position halten, können die Belastung reduzieren. Anti-Vibrations-Handschuhe können ebenfalls hilfreich sein, um die Belastung durch vibrierende Werkzeuge zu minimieren.
  • Automatisierung von Aufgaben: Wo möglich, sollten Aufgaben automatisiert werden, um repetitive Bewegungen zu reduzieren. Zum Beispiel können elektrische Heckenscheren oder pneumatische Gartenscheren die Belastung der Handgelenke verringern.
  • Vermeidung repetitiver Bewegungen: Tätigkeiten wie das Auswringen von Wischlappen sollten vermieden oder durch alternative Methoden ersetzt werden, wie die Verwendung eines Bodenwischers mit Auswringfunktion.
  • Schutz vor Kälte: Kälte kann die Symptome des KTS verschlimmern. Das Tragen von Handschuhen kann helfen, die Hände warm zu halten und die Durchblutung zu fördern.

Operative Behandlung

Wenn konservative Maßnahmen keine ausreichende Linderung bringen, empfiehlt die S3-Leitlinie operative Eingriffe. Diese Eingriffe zielen darauf ab, den Druck auf den Nervus medianus dauerhaft zu verringern.

Offene Dekompression

Die offene Dekompression des Karpaltunnels ist eine häufig durchgeführte Operation, bei der das Ligamentum carpi transversum durchtrennt wird, um den Druck auf den Nerv zu verringern. Diese Methode hat sich als sehr wirksam erwiesen und ist mit einer hohen Erfolgsrate verbunden. Die S3-Leitlinie empfiehlt diese Methode insbesondere bei Patienten mit schweren oder langanhaltenden Symptomen.

Infobox Ligamentum carpi transversum

Das Ligamentum carpi transversum, auch bekannt als Retinaculum flexorum, ist ein starkes Band im Handgelenk. Es spannt sich wie eine Brücke über die Handwurzelknochen und bildet das Dach des Karpaltunnels, durch den wichtige Nerven und Sehnen verlaufen. Bei der operativen Behandlung des Karpaltunnelsyndroms wird dieses Band durchtrennt, um den Druck auf den eingeklemmten Nervus medianus zu verringern und somit die Symptome zu lindern.

Endoskopische Dekompression

Die endoskopische Dekompression ist eine minimalinvasive Alternative zur offenen Dekompression. Bei diesem Verfahren wird ein Endoskop verwendet, um das Ligamentum carpi transversum durch einen kleinen Schnitt zu durchtrennen. Diese Methode ist weniger invasiv und ermöglicht eine schnellere Erholung, wobei die Erfolgsrate vergleichbar mit der offenen Dekompression ist. Die endoskopische Technik erfordert Spezialwerkzeuge und erhöhten Zeitaufwand, weshalb sie in öffentlichen Krankenhäusern und kleineren Praxen seltener angeboten wird.

Karpaltunnelsyndrom und Prävention

Die S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Karpaltunnelsyndroms und andere Studien geben folgende evidenzbasierte Empfehlungen:

Ergonomische Anpassungen und Arbeitsplatzgestaltung

  • Ergonomische Arbeitsplätze und Werkzeuge können das Risiko für ein KTS verringern.
  • Regelmäßige Pausen und Dehnübungen sind wichtig, um die Belastung der Handgelenke zu reduzieren.

Nächtliche Handgelenksschienen

  • Der Einsatz von nächtlichen Schienen wird bei leichten bis mittelschweren Symptomen empfohlen, um das Handgelenk in einer neutralen Position zu halten und den Druck auf den Nervus medianus zu reduzieren.

Vermeidung repetitiver Bewegungen und Überlastung

  • Arbeitsrotation und Automatisierung repetitiver Aufgaben können helfen, die Belastung der Handgelenke zu minimieren.

Fazit

Das Karpaltunnelsyndrom wird durch Druck auf den Nervus medianus im Handgelenk verursacht.
Häufige Symptome sind Taubheitsgefühl, Kribbeln, Schmerzen und Schwächegefühl in der Hand.
Die Diagnose erfolgt durch Anamnese, klinische Tests und Messung der Nervenleitgeschwindigkeit.
Konservative Behandlungsmöglichkeiten umfassen Ruhigstellung, Physiotherapie und medikamentöse Therapie.
Operative Eingriffe können notwendig sein, wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen.
Präventive Maßnahmen wie ergonomische Anpassungen und regelmäßige Pausen können das Risiko verringern.

Quelle

S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie des Karpaltunnelsyndroms, 2022

Karpaltunnelsyndrom: Ursachen, Symptome und Behandlung
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